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Lebensläufe von in Zingst bestatteten Bürgern
Denkmalstelle Künstler und Geistesgrößen 0706/07
Friedrich Ludwig Franz Pflugradt
(19.01.1861 in Peenwerder/Demmin - 16.02. 1946 in Zingst)
Landschaftsmaler

Ein waschechter Pommer war er, so wie seine Vorfahren auch.
Franz Pflugradt war im Jugendalter und im frühen Erwachsenenalter zunächst Landwirt. Erst als er schon 28 Jahre war, entdeckte er sein Talent als Maler. Daraufhin besuchte er die Kunstakademie in Berlin. Er wohnte dort bei seinem Onkel, dem Maler Gustav Pflugradt.
Nach seiner Ausbildung zog es ihn zu seinen Eltern ganz in die Nähe Stralsunds. Später hatte er ein eigenes Haus in Stralsund. Aber es zog ihn öfter nach Zingst zu seinem Bruder, damals wohnhaft in der Alten Reihe 6. Pflugradt bewohnte das Haus bis zu seinem Tode.
Insider glauben zu wissen, er sei ein wenig weltfremd gewesen. Zunächst war die taubstumme Else Pankow seine Haushaltshilfe. Nach deren Tod nahm er Marie Matz und deren Bruder mit in sein Haus. Beide waren unverheiratet.
Im Haus existierten viele Schätze. Alte Möbel, Porzellan, Bilder an den Wänden und auf Staffeleien muteten wie gehortet an.
Wahrscheinlich hatte Pflugradt kein Testament gemacht, denn Fräulein Matz verfügte nach seinem Tode souverän über den Nachlass. Das war um Weihnachten 1946. Wohl war sie auch nicht zimperlich, denn sie setzte die Bilder für etwas 1000 Mark / Bild ab. Dabei scheute sie sich nicht, auch mal einen Streifen mit Signum einfach abzuschneiden, damit es dann eben besser in den vorgesehenen Rahmen passte.
Bei den Kritikern gingen die Meinungen über Pflugradts Malweise stark auseinander. Die Kunstmaler Hünten und Lämmerhirt gehörten zu seinen ärgsten Kritikern. Beide waren der Auffassung, er würde zu viel spachteln. Insbesondere mit Lämmerhirt gab es leidenschaftliche Auseinandersetzungen. Pflugradt wusste sich zu rechtfertigen.

Nach dem Zusammenbruch 1945 begann für Pflugradt eine schwere Zeit. Immer wenn er gegenüber dem damaligen Kaufhaus Scheel einkaufte, hatte er sich eine Kamelhaardecke umgehängt, die er notdürftig am Hals mit einer großen Sicherheitsnadel zusammengesteckt hatte. Hüntens fanden ihn einmal, als sie ihn eines Winters besuchten, in der ungeheizten Wohnung vor, nur mit einer um den Hals gewickelten Unterhose und in Decken gehüllt. Dennoch hatte er nie seinen Galgenhumor verloren. Typisch eben Junggeselle, der ein sorgloses und freizügiges Künstlerleben führte.
Pflugradts Landschaften, in der freien Natur gemalt, fanden viel Anklang. Das Zingster Heimatmuseum besitzt ein Bild Pflugradts.
(Aus einer Sammlung von Artikeln des „Zingster Stradboten“)

Zwischen 1952 und 1975 erwarb das Kulturhistorische Museum Stralsund 15 Ölgemälde und ein Aquarell aus Privatbesitz, darunter Landschaften der pommerschen Küsten- und Inselregion, norwegische Gebirgsblicke, Jagdszenen und Stadtansichten. (Quelle Wikipedia)
Der Grabstein Franz Pflugradts ist auf der Denkmalstelle Zingster Künstler und Geistesgrößen unweit der Grabstelle Martha Müller-Grählerts zu finden.

Eintrag bei Wikipedia mit Bildern von Werken:
"https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Pflugradt"

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