Lieselotte Bomball war am 4. April 1936 in Hinterpommern geboren worden. Auf der Fluchtvor der herannahenden Front im Jahr 1945 kam sie mit ihrer Familie nach Flemendorf, wo ihre Eltern den Küsterdienst übernahmen. So wurde die Kirche für sie schon früh zu einem Heimat- und Zufluchtsort.

Seit 1967 lebte Lieselotte Bomball mit ihrem Mann und den drei Kindern in Zingst. Auch hier suchte sie immer den Weg in die Kirche und fühlte sich in der Gemeinde gut aufgenommen. Als die Tätigkeit im Lohnbuchbüro des Volkseigenen Gutes zu Ende ging, kam sie zunächst ehrenamtlich, später als Kirchenangestellte regelmäßig jede Woche und kümmerte sich um Rechnungsbuchungen, Archivierung, um die Belange des Friedhofes und all die kleinen Dinge, die zum Gelingen des Kirchenlebens gehören. So wurde sie mit der Zeit für die Gemeinde, aber auch für die Urlauben, die Musiker der Sommerkonzerte, die Puppenspieler und die Gäste unentbehrlich.

Für viele Trauernden war Lieselotte Bomball der erste Anlaufpunkt, an dem sie Wärme und Verständnis spürten, aber auch erste Struktur und Ordnung in den schweren Tagen nach dem Verlust eines Angehörigen wiederfanden.

Bis Ende 2013 arbeitete Lieselotte Bomball im Zingster Kirchenbüro. Dann zwang die nachlassende Kraft sie, die regelmäßige Tätigkeit zu beenden. Ehrenamtlich führte sie ihre Arbeit aber weiter. Auch, weil sie nicht gehen wollte, ohne ihr Wissen und ihre noch offenen Arbeiten an die Nachrückenden weitergegeben zu haben.

Am 16. März 2014 starb Lieselotte Bomball und wurde auf dem Zingster Friedhof unter dem Vers aus der Offenbarung des Johannes „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ christlich bestattet.