Kurt „Kuddel“ Klamann wurde am 17.04.1907 als Sohn des Försters und Hegemeisters Paul Klamann geboren. Mit 14 ging er zur See und fuhr sieben Jahre lang als Schiffsjunge, Matrose und Heizer auf Segelschiffen und Dampfern. Seine erste Reise als Schiffsjunge fuhr er unter dem Zingster Kapitän Paul Hansen. Diese Zeit beschreibt er in seinem Roman „Auf wilder Fahrt“. Bereits in diesen Jahren zeichnete und Malte er gern.
Der Kunstprofessor Max Kraus entdeckte sein Zeichentalent. Daraufhin besuchte Kurt Klamann ab 1928 für drei Jahre die Berliner Kunstakademie. Er war unter anderem Meisterschüler bei Hans Orlowski.
Für die Verlage Ullstein und Mosse begann er 1931 als Karikaturist und Pressezeichner zu arbeiten.
Kurt Klamann war seit 1926 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands und erhielt 1933 nach Machtergreifung der Nationalsozialisten Berufsverbot. In dieser Zeit fand er Unterstützung durch seinen Schwager Albrecht Meyer in Berlin und Arbeit in dessen Schlauchbootfabrik. 1943 wurde Kurt Klamann zum Militärdienst bei der Marine eingezogen und in Strafkommandos unter anderem zum Minensuchen eingesetzt.
1946, aus englischer Gefangenschaft entlassen, kehrte er in das Ostseebad Zingst zurück und begann erneut mit der Malerei. In der nachfolgenden zeit beteiligte er sich aktiv am Aufbau des Ortes, z. B. beim Bau des alten Kurhauses.
Ab 1950 arbeitete Kurt Klamann wieder in Berlin und erreichte durch seine Zeichnungen im „Eulenspiegel“, der einzigen und umstrittenen Satirezeitschrift der DDR, und weiteren Wochenzeitschrifteneinen hohen Bekanntheitsgrad. Er war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR und im Verband Deutscher Journalisten.
Neben seiner journalistischen Arbeit entstanden zahlreiche Landschaftsbilder, Stillleben, Portraits und Zeichnungen. Seine Lieblingsmotive blieben immer die Frauen. Die Liebe zu ihnen spürt man bis heute beim Betrachten seiner duftig zarten Mädchenzeichnungen. Ausstellungen im In- und Ausland zeigten seine Kunstwerke.
Kurt Klamann illustrierte mehrere Romane sowie Kinder- und Sachbücher. Unter dem Titel „Klamanns Puppentheater“ erschien 1961 eine Sammlung seiner Eulenspiegelzeichnungen.
Bis zu seinem Tod am 1.4.1984 lebte Kurt Klamann in seinem Haus in der Neuen Reihe in Zingst.
(Text und Bilder aus einem Flyer anlässlich einer Ausstellung mit Werken Kurt Klamanns 2017 im Museum Zingst für die Veröffentlichung freigegeben von Thomas Klamann)
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