Johann und Meta Gierow sind die Eltern der Töchter Lisbeth Orgel (geb. Gierow) und Martha Dettmann (geb. Gierow) sowie dem Sohn Alfred Gierow (geb. 1873), der an seinem 18. Geburtstag in Zingst an Tuberkulose starb. Seine Hoffnung waren die Forschungen von Robert Koch, die für ihn jedoch zu spät kamen.
Johann Gierow fuhr die „Brigg Frantz“ (erbaut 1863). Das Schiff hatte 10 Mann Besatzung und fuhr 30 Jahre über die Meere. Laut Chronik hieß es „auf See verlassen“.
Ein Bild der „Brigg Frantz“ (Kapitänsbild) hängt im Zingster Heimatmuseum. Es wurde von den Töchtern Lisbeth Orgel und Meta Dettmann dem Museum geschenkt.
Kapitän Johann Gierow blieb 1893 nach dem Verlust des Schiffes an Land.
Das bäuerliche Leben lag ihm im Blut, mehr als die Seefahrt, und so verbrachte er die letzten 29 Jahre seines Lebens mit Landwirtschaft.
In ihrem Haus im Ortsteil Paalen, Heckenweg 1 eröffnete das Ehepaar Gierow eine „Kinderkolonie“. Drei oder vier Zimmer wurden ausgeräumt und mit Strohsäcken ausgestattet. Meta Gierow sorgte für das leibliche Wohl. Die Kinder kamen mit ihren Lehrern und Betreuern. Die „Kinderkolonie“ war das erste Erholungsheim in Zingst.
Durch den Ersten Weltkrieg und die schlechte Versorgung der Bevölkerung gab das Ehepaar Gierow 1915 oder 1916 den Betrieb auf. Damals war Johann Gierow 72 Jahre alt. Es blieben ihm noch 7 Jahre bis zu seinem Tod.
Meta Gierow lebte bis zum Tod 1944 bei ihrer Tochter Martha Dettmann in Zingst im Kirchweg 7a, die dort mit ihrem Mann ein Haus erbaut hatte.
Das Haus in Paalen wurde 1922/23 in der Zeit Inflation verkauft.
Aus Erinnerungen der Urenkelin Ruth Vogt
Siehe auch Familiengrabstelle Kapitän Orgel (1487/88)
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