 Auf diesem Friedhof liegt im Kreise seiner Familie Albert Meyer. Er wurde am 8.4.1896 in Bremerhaven geboren. In Greifswald lernte er, am Sylvesterabend, seine Frau Käthe Klamann kennen. Eine gebürtige Zingsterin. Seitdem verband ihn eine große Liebe zu Zingst, wo auch seine Schwiegereltern – sein Schwiegervater war Hegemeister und Deichhauptmann – lebten, denen er herzlich verbunden war.
In den 1930er Jahren kaufte er dann das wunderschöne Haus in der Stromstr. 7, welches jetzt wieder zu neuer Schönheit gebracht wird. Das Bild zeigt das Haus Stromstr. 7 auf einem Ölgemälde von Kurt Klamann.
Hier in Zingst wollte er dann auch dereinst begraben sein.
Aber er lebte in Berlin. Dort entstand auch, zusammen mit seinem Vater Hermann Meyer, in der heimischen Küche das erste deutsche Schlauchbootmodell.
Es blieb nicht dabei. Mehrere Modelle folgten und 1916 dann das erste Patent auf ein „beidseitig benutzbares, aufblasbares Wasserfahrzeug mit eingebautem Boden“. Luftmatratze und Flugzeugheber, Rettungsboote und diverse Ventile folgten, sowie auch aufblasbare Kugeln, die mit Beton übergossen für den Bau von Kibuzzen genutzt wurden.
Auch im Naziregime blieb er sich immer treu und war trotz „kriegswichtigem“ Betrieb nie in der Partei, sondern stand auch lange unter Spionageverdacht und Gestapoaufsicht.
1939 verlor er dann alle Patente durch die Nazis und der Betrieb lag still.
Nach dem Krieg baute er wieder eine Fabrik auf und produzierte für die Feuerwehr und auch die Bundeswehr.
Mit seiner Erfindung hat er unendlich vielen Menschen das Leben gerettet und unzählige Projekte unterstützt, in denen das Schlauchboot eingesetzt werden konnte.
Er war ein charismatischer Mann mit viel Güte und Energie.
Ich denke, wenn man an seinem Grab steht, spürt man immer noch die Kraft eines Menschen, der mit seiner Erfindung so viele Leben rettete und immer noch rettet.
Info: Für Albert Meyer – Schlauchbooterfindung – momentan eine Ausstellung im Berliner Technikmuseum – Objekt des Monats – mit anschließender Dauerausstellung
Stromstraße 7 in Zingst, Ölgemälde von Kurt "Kuddel" Klamann
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