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Bonhoeffer vor dem Zingsthof 1935 |
Dietrich Bonhoeffer
und Pastor Krause
In den 1930er Jahren gerät Zingst für kurze Zeit unversehens mitten in den Strom der damaligen Zeit- und Kirchengeschichte hinein. Der später weltbekannte Theologe und Widerstandskämpfer gegen das Naziregime Dietrich Bonhoeffer gründet im Frühjahr 1935 auf dem Zingsthof ein Predigerseminar der Bekennenden Kirche. Am Sonntag Exaudi, dem 6. Juni 1935, hielt Bonhoeffer von der Kanzel der Zingster Kirche eine Predigt über den 42. Psalm. Nach dem Verbot durch die Gestapo - die Seminaristen waren inzwischen weiter nach Finkenwalde in Hinterpommern gezogen - kehrt Bonhoeffer 1938 noch einmal nach Zingst zurück, um das Seminar aufzulösen.
Der damalige Zingster Pastor Gerhard Krause empfängt durch Bonhoeffer wesentliche Anregungen für seine spätere regimekritische Einstellung. Er wird im Jahre 1944 wegen seiner mutigen öffentlichen Auseinandersetzung mit der NSDAP verhaftet und zum Tode verurteilt - vor der Vollstreckung bewahrt ihn das Kriegsende. Nach dem Kreig beteiligt sich Pastor Krause an der Gründung der CDU im Ort, gerät deswegen in Konflikt mit dem sowjetischen Geheimdienst und stirbt an Folgen der Haft im Jahre 1950. Seine Verwandte berichten, dass ein Bild von ihm mit Bonhoeffer und den Seminaristen vor der Kirche bis zu Krauses Tod auf seinem Schreibtisch stand.
Einen Gemeindebrief (2015) als Sonderheft über Dietrich Bonhoeffer in Zingst können Sie hier als PDF-Datei auf Ihren Rechner laden und lesen.
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